Diversität: Und wer denkt an Menschen mit Behinderung?

Das Bild ist schwarz weiß und man sieht Nadine bis zur Taille. Sie trägt Hosenträger, ein bauchfreies Oberteil und hat lange wellige Haare. Sie schaut leicht nach oben zur Seite und hat über den Schultern ihren Langstock

Was ist Diversität?

Dazu gehören unterschiedliche Aspekte

  • Menschen mit Behinderung
  • Geschlecht
  • Sexuelle Orientierung
  • Aller
  • (Soziale) Herkunft
  • Hautfarbe
  • Religion
  • Politische Anschauung
  • Weltanschauung

(Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

Inhaltsverzeichnis

Diversität soll Chancengleichheit und bringen und Benachteiligung und Diskriminierung vermeiden. Gerade in der Arbeitswelt sollten verschiedene Individuen nicht als Defizit wahrgenommen werden, sondern als Personen, die eine Bereicherung sind und verschiedene Stärken und Fähigkeiten mitbringen. Diversität ist, wenn Unterschiede und Vielfalt in einer Gesellschaft selbstverständlicher gelebt werden.

Diversität in der Arbeitswelt: Mensdchen mit Behinderung

Der Diversity Day soll Awareness für die Vielfalt in der Arbeitswelt schaffen und dazu ermutigen. Diversität steht für Vielfalt. Dennoch wird laut der Antidiskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung, Ferda Ataman, im Gespräch mit dem Handelsblatt deutlich, dass Diversität häufig noch mit einer Frauenförderung gleichgesetzt wird. „Menschen mit unterschiedlicher sexueller Identität, Religion oder Herkunft in den Blick zu nehmen“, wird nach ihrem Zitat ebenfalls angeführt, zeigt jedoch, und Menschen mit Behinderung werden extra erwähnt in einem Absatz, es lässt jedoch vermuten, dass wir bei Diversität nicht deutlich genug darüber sprechen, welche Gruppen vergessen werden bzw. welche Gruppen unter Vielfalt miteinzubeziehen und mitzudenken sind. Das wir Menschen mit Behinderungen in die Aufzählung mit einbeziehen müssen, damit sie als selbstverständlich in diese Aufzählung mitgedacht werden und vom Denken ins Handeln von Diversity Managern übergehen. Denn wie oft werden wir bei dem Thema Diversität, unabhängig vom Arbeitsmarkt, vergessen.

Gerade im Kontext der Arbeitswelt ist dies problematisch, wenn auf einer Seite über ein Fachkräftemangel geklagt wird und auf der anderen Seite behinderte Fachkräfte nicht als diese wahrgenommen werden. Wenn behinderte Menschen nicht als kompetente Bereicherung für ein Unternehmen gesehen werden, sondern immer noch defizitär wahrgenommen erden. Als:

  • Last
  • wenig belastbar
  • arbeitsunfähig

Fehlende Fachkräfte bedeutet bei Diversität Menschen mit Behinderung mitzudenken

Wir können nicht auf einer Seite über Fachkräftemangel klagen und durch fehlende Inklusion und Barrierefreiheit die Zugänge zu Bildung und dem Arbeitsmarkt Menschen verwehren. Wir können nicht durch fehlende Repräsentation behinderten Menschen das Bild von dem, was möglich ist, verweigern und ihnen fehlende Vorbilder vorenthalten.

Selbst die Beschäftigungsstatistik bei Rehadat zeigt uns, das noch mehr als die Hälfte (61%) der Arbeitgeber*innen die Beschäftigungspflicht nicht oder nur teilweise erfüllen(Jahr: 2021 bei der Agentur für Arbeit sind die Statistiken zu finden). Und das obwohl Unternehmen verpflichtet sind ab einer Arbeitsplatzanzahl von mind. 20 Beschäftigten, 5 Prozent der Stellen an schwerbehinderte Menschen abzugeben.

Während am Arbeitsplatz verschiedene Themen diskutiert werden: Mobbing, Belästigung, Benachteiligung von Frauen, etc. So werden die Diskurse über Ableismus am Arbeitsplatz kaum öffentlich diskutiert und angesprochen oder wahrgenommen. Werden Menschen mit Behinderung immer noch in einem so defizitären Kontext gesehen, dass sich dieses Feld nicht zu diskutieren lohnt? Dass zu Diversität alle dazugezählt werden, nur Menschen mit Behinderung wieder vergessen werden. Während wir uns in vielen Unternehmen immer noch darüber aufregen, dass ein weißer Mann in der Führungsposition sitzt, so wird kaum diskutiert, dass diese Person nicht-behindert ist.

Diversität und Menschen mit Behinderung: Daten fehlen

Für meine Recherche wollte ich mich mit den Arbeitslosenzahlen von Menschen mit Behinderung beschäftigen. Inwieweit sind diese mit den Zahlen des 2. Arbeitsmarktes koalieren. Ist ein Rückgang von Arbeitslosenzahlen bei Menschen mit Behinderung mit steigenden Zahlen auf dem 2. Arbeitsmarkt zu erklären? Oder inwieweit die Arbeitslosigkeit mit fehlenden Zugängen und Barrierefreiheit zusammenhängt. Doch hier finde ich leider keine Zahlen zu, die dies untersuchen oder in den Fokus setzen. Aber wie Sophia Behrend bereits in einer Kolumne bei der Neuen Norm schrieb: „Keine Daten – Kein Problem“

Laut Artikel 3 GG sind alle Menschen gleich. Dennoch fehlt es an Gesetzen, die unsere Rechte sichern. Barrierefreiheit muss verpflichtend sein und Zugänge für alle Menschen gesichert.

Meine persönlichen Erfahrungen mit Diversität

Als ich mich für eine Veranstaltung im beruflichen Kontext anmelden wollte, die sich mit den Worten „divers“ schmückte, so wie es auch die Organisator*innen dahinter taten, passierte folgendes: Eine Teilnahme konnte mir nicht ermöglicht werden. Man war nicht auf mich eingestellt, würde sich aber nochmals bei der nächsten Durchführung bei mir melden.

Da es bei der Anmeldung die Möglichkeit gab, anzugeben, dass man auf Barrierefreiheit angewiesen sei, spürte ich, dass ich bei der Veranstaltung unter der Flagge Diversität gut aufgehoben sei. Doch leider war das nicht so.

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