Ein Kamerateam im Wohnzimmer! Wie verblüfft war ich, als ich eine Anfrage in meinen Mails gefunden habe vom ZDF „einfach Mensch“. Ein Format, bei dem schon viele Menschen mit Behinderungen dabei waren. Menschen, deren Arbeit ich deutlich wichtiger fand als meine. Wie schon bei dem Buch „Angry Cripples: Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus“ habe ich mich völlig deplatziert gefühlt. „Wieso ich?!“ und „Bist du gut genug dafür“ waren Zweifel, die mich in solchen Momenten immer wieder begleitet haben.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Kamerateam im Wohnzimmer: Ein Plan und neue Chancen
- Ein Kamerateam im Wohnzimmer: Pläne über Board
- Verleihe meiner Arbeit Flügel
- Was genau kann deine Hilfe bewirken?
- Bleibe auf dem Laufenden
- Neuste Beiträge
Ich konnte mir nie vorstellen, wieso gerade ich neben diesen ganzen wunderbaren Menschen erscheinen sollte. Selten fokussiere ich mich in solchen Momenten darauf, dass diese Menschen wissen, was ich tue. Sie kennen meine Arbeiten und haben sich deswegen für mich entschieden. Und dennoch frisst sich der Zweifel durch meine Seele und bestimmt meine Gedanken. Er brachte mich dazu, dies immer wieder zu hinterfragen. Vor und auch nach meiner Zusage und Zusammenarbeit mit dem ZDF. Und das, obwohl ich hinter dieser Zusage und meinen Überzeugungen stehe. Und es schien noch lange hin zu sein, bis es dann plötzlich so weit war. Als hätte jemand mit dem Finger geschnippt, stand plötzlich der erste Drehtag vor der Tür und damit auch das Kamerateam.
Ein Kamerateam im Wohnzimmer: Ein Plan und neue Chancen
In meinem Kopf hatte ich die Tage natürlich schon durchgeplant. Auch mithilfe des Planes den ich bekommen habe. Ich hatte genau geplant, was ich anziehen würde. Immer wieder musste ich mir ins Gedächtnis rufen, dass ich das kann. Und letztendlich wäre der dritte Tag für mich in meiner Vorstellung super entspannt gewesen, da ich zu einem Shooting begleitet werden würde. Das Modeln war für mich schon immer ein besonderes Ventil. Es hat mich beruhigt und in eine andere Welt entführt. Vor allem, wenn ich als Elfe vor der Kamera stand, hat dies die Brücke in eine andere Welt geschlagen.
Als ich dann noch kurz vor den Dreharbeiten meine Kündigung erhalten habe, sah ich dies ebenfalls als Möglichkeit, mich und meine Arbeit zu bewerben und möglicherweise mehr Menschen für mich zu gewinnen. Ich sah die Möglichkeit berufliche Chancen durch das Format zu erhalten. Oder hoffte es zumindest. Am 20. Februar 2024 werde ich erfahren, welche Auswirkungen der Film hat. Die ganzen Drehtage hatte ich mich sehr unter Druck gesetzt. Ich wollte eine gute Leistung abliefern. Dass ich eher der Typ „schreiben statt Reden“ bin, verstärkte den Druck zusätzlich. Ich hatte fast das Gefühl, dass ich damit zeigen kann, was ich kann oder mich ins Aus schieße.
Ein Kamerateam im Wohnzimmer: Pläne über Board
Einatmen, Ausatmen und los geht’s. Den ersten Tag haben wir auswärts gedreht und viele wichtige Themen zur Barrierefreiheit angesprochen. Für mich war das mein erster Dreh. Den zweiten Tag haben wir bei uns verbracht und natürlich bekamen mein Partner und unsere Hündin einen kleinen Gastauftritt. Ich war sehr fasziniert von dem technischen Equipment und fühlte mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Am liebsten hätte ich selbst die ganzen technischen Dinge ausprobiert und damit herumgespielt.
Jedoch mussten wir uns dem Wetter anpassen und dies sorgte dafür, dass wir gewisse Pläne spontan ändern mussten und uns nicht an den Plan halten konnten. Auch ich musste mich von meinen selbst geschmiedeten Plänen verabschieden, da ich die beiden Tage dasselbe anziehen sollte. Uhrzeiten mussten verschoben werden, neue Ideen wurden eingebracht und Drehorte wurden verändert. Alles, was für diesen Bereich völlig selbstverständlich war, nahm mir meine Sicherheit und stresste mich enorm. Denn wir wichen von Plänen und Absprachen ab. Dabei kann ich mich an diesen orientieren und brauche diese auch, um mich an ihnen festzuhalten, einen Überblick zu haben und Sicherheit. Ich brauche Routinen und konkrete Abläufe und keine spontanen Veränderungen, da ich mich auf diese nicht vorbereiten und mich darauf nicht einstellen kann. Da dies mein erster Dreh war, konnte ich dies vorab nicht wissen. Fernsehjournalismus habe ich in meinem Studium nicht behandelt, da dies für mich beruflich nie in Frage kam.
Das ich mit einem meiner Lieblingsfotografen agieren durfte war für mich nicht nur eine große Ehre, sondern auch eine riesen Erleichterung. Wir haben bereits einige Shootings udn Themen absolviert und ich fürhle mich mit ihm sehr wohl. Ich brauche keine Angst zu haben, das ich mit Samthandschuhen angefasst werde. Wir gehen offen udn ehrlich miteinander um und finden immer super tolle Lösungen. Und nebenbei macht er einfach unfassbar schöne Bilder so wie das Titelbild. Danke an FantasticPeoplePictures
Dennoch warte ich momentan mit Vorfreude auf den 20. Februar und damit das fertige Ergebnis.
Verleihe meiner Arbeit Flügel
Was genau kann deine Hilfe bewirken?
Ich bin Aktivistin für Inklusion. Aufklärungsarbeit findet oft kostenlos statt. Dies muss aber nicht sein. Denn Aufklärung bedeutet hier, recherchieren und schreiben, Videos produzieren, weiterbilden, reisen, Interviews führen und vieles mehr. Schaut euch gerne meine aufklärenden und empowernden Beiträge an, die zum Reflektieren einladen.
Ihr wollt mich unterstützen? Das ist möglich. Ihr könnt mich nicht nur durch das Teilen von Beiträgen unterstützen, sondern auch finanziell meine Arbeit unterstützen. Denn Fliegen lässt sich am besten mit Rückenwind.
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