Asperger Autismus Diagnose: Der lange Weg dorthin

Auf einem grauen Hintergrund liegen Kreise in verschiednen Farben. In Scrabble-Buchstaben steht dort das Wort Autism

Dieser Artikel handelt von meiner Vermutung Autistin zu sein, meinen Recherchen und meinem Weg zur Asperger Autismus Diagnose.

Inhaltsverzeichnis

Mittlerweile vermute ich schon seit ein paar Jahren, dass ich Autistin bin. Immer wieder erwischte ich mich bei Erfahrungsberichten von Autist*innen oder der beruflichen Recherche zu der Thematik, dass ich mich in so einigen Punkten wiederfand. Ich habe mich schon immer irgendwie anders gefühlt. Ich vermutete daher schon länger, dass Depressionen und Angststörungen zwar bei mir existieren, aber nur die Folge von etwas waren, das ich noch nicht fassen konnte.

Als ich eines Tages meinem Psychiater erzählte, dass ich schnell ablenkbar bin, mich schlecht konzentrieren könne, unruhig und zappelig bin, stellte er die Vermutung, dass ich ADHSler*in bin. An diese Möglichkeit hatte ich zu diesem Zeitpunkt nie gedacht.

Nachdem ich mich viel über die Asperger Autismus Diagnose informiert hatte und einen Test nach dem anderen im Internet ausgefüllt hatte, um zu schauen, ob mein Verdacht überhaupt in die richtige Richtung ging, habe ich auch vorsichtshalber einen Test für ADHS gemacht. Während ich bei diversen Tests für Autismus die Höchstpunktzahl erreichte, reichte es bei ADHS nicht einmal für den Verdacht einer ADHS- Diagnose. Umso mehr verblüffte mich diese Vermutung. Doch je intensiver ich mich mit der Thematik ADHS beschäftigte, mit Erfahrungsberichten und Content von ADHSler*innen ansah, desto mehr fand ich mich an so einigen Stellen wieder. Dennoch ließ mich der Gedanke, ich könnte ebenfalls die Asperger Autismus Diagnose haben, nie los. Die Kombination ADHS und Autismus ist keine seltene Kombination

ADHS und Autismus

ADHS und Autismus sind tatsächlich keine seltene Kombination. Die Funktionsstörungen des Gehirns ähneln sich sehr. Daher sprach meine Ärztin auch von Möglichkeiten wie Autismus mit ADHS-Tendenzen oder ADHS mit autistischen Tendenzen.

Studien belegen, dass 80 Prozent der Kinder mit Autismus auch eine ADHS aufweisen. Andersherum weisen 50 Prozent der Kinder, die eine ADHS haben, auch Autismus auf. Zurzeit untersucht man hier noch einen genetischen Zusammenhang, da das noch nicht klar ist.

Und auch wenn Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität die Kernsymptome einer ADHS sind, sind sie ebenfalls Begleiterscheinungen einer Autismus-Spektrum-Störung. Autismus und ADHS bleiben ein Leben lang.

Gemeinsamkeiten von ADHS und Autismus sind:

  • Auffälligkeiten müssen seit der Kindheit bestehen (Entwicklungsstörungen)
  • Symptome zeigen sich in verschiedenen Lebensbereichen
  • ausgeprägter Redefluss
  • Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen
  • Ablehnung durch andere
  • Schwierigkeiten Arbeitsabläufe zu strukturieren
  • Desorganisation
  • Routinen
  • Schwierigkeiten, das Große und Ganze im Blick zu halten
    • In Details verlieren
  • Probleme, zu priorisieren

Warum schreibe ich diesen Blogbeitrag

In einem anderen Artikel erzählte ich euch bereits darüber, wie mein Weg zu meiner ADHS-Diagnose war und warum ich diese erst mit 28 bekam. Heute soll es jedoch darum gehen, wie ich als erwachsene weiblich sozialisierte Person meine Asperger Autismus Diagnose bekam. Ich möchte andere Menschen ermutigen, die diesen Weg auch einschlagen wollen, dies zu tun und vor allem möchte ich vielleicht Hilfestellungen geben für die, die gerade diesen Weg gehen wollen und nicht wissen, wie sie anfangen sollen.

Mein Weg zur Diagnose

Wie ich bereits schon erahnte, so war für den Beginn meines Weges vor allem meiner beruflichen Recherche zu dem Thema Asperger Autismus Diagnose und der Content, den ich von Autistinnen konsumieren konnte ein wichtiger Baustein, um meine Diagnose zu erhalten. Denn erst hierdurch hatte ich das Gefühl, dass ich einer Antwort, die ich schon so lange gesucht hatte, näherkommen konnte. Ich fand mich in den Erfahrungen und den Empfindungen und Wahrnehmungen vieler Creatorinnen wieder. Ich hatte das Gefühl verstanden zu werden und fühlte mich an diesen Orten nicht seltsam oder falsch. Sondern einfach richtig so wie ich war, ohne dass ich mir Mühe geben müsste, mich zu verstecken oder anzupassen.

Danach kamen die Selbsttests dran, bis ich schließlich mich bei einem Verein nach Kontaktadressen für die Diagnostik erwachsener Menschen fragte. Aus meinem damaligen beruflichen Kontext war mir bereits bewusst, dass ich mich auf lange Wartezeiten und einige Barrieren einstellen muss. Doch der Durch in mir wurde immer größer, so dass ich dieses in Kauf nehmen wollte.

Ich konzentrierte mich bei der Suche auf alle Diagnosezentren, die ich in meinem Bundesland finden konnte. Ich wollte mich auf so viele Wartelisten wie möglich setzen lassen. Mit war es zudem wichtig, dass ich die Kliniken per Mail kontaktieren konnte.

Also arbeite ich die Liste langsam ab. Es gab Abteilungen, die bereits geschlossen waren oder deren Wartelisten zu lang waren. Bei einer Klinik fühlte ich mich sicher auf der Warteliste. Sie haben mehrere Angaben von mir abgefragt und sie würden sich bei einem freien Platz melden. Erst Monate später fragten sie nach meinem Wohnort. Es stellte sich dann heraus, dass die Klinik nicht für mich zuständig war. Ich war wütend. Ich hatte so lange gewartet. Monate darauf gewartet, um dann zu hören, dass ich gar nicht zum Kreis gehöre, der bedient werden würde. Wieso konnte man dies nicht vorher erfragen? Erwähnt also lieber gleich euren Wohnort, um euch Monate des Wartens zu ersparen.

Die Suche begann also von Neuem. Ich habe mich im Internet weiter auf die Suche gemacht und in meiner Nachbarstadt eine Klinik gefunden, die Diagnosen bei Erwachsenen Personen stallen kann. Zurzeit war diese Ambulanz jedoch nicht besetzt. Man würde sich jedoch bei mir melden, sobald die Abteilung wieder öffnen würde. Im November 2022 bekam ich dann Bescheid, dass die Abteilung wieder öffnen würde. In der Zeit waren wahrscheinlich schon 1 – 1,5 Jahre vergangen. Im April konnte man mir bereits für Mai 2 Terminvorschläge anbieten.

Alleine dieser Weg war schon voller Emotionen und Stress. Glaubt also nicht, dass sich Menschen, die nicht wirklich glauben, dass sie autistisch sind, diesen Weg auf sich nehmen würden.

Gleichzeitig bestehen immer noch die Problematiken von Barrieren in Kliniken und Praxen, die die Diagnostik von behinderten Menschen erschweren.Neurodivergenzen können alle betreffen.

Nadine steht vor einem Geländer an einem FLuss. Sie trägt eine blau gemusterte Leggings und ein schwarzes T-Shirt. Das Shirt besitzt einen Aufdruck von einem halben Gehirn mit ienem halben Schmetterlin. Der Schmetterling ist bunt gefleckt. E steht Embrace Neurodiversity. Sie hält in einer Hand ihren Langstock und mit der anderen hält sie sich am Geländer fest
Embrace Neurodiversity

Der erste Termin: Autismus Diagnose

Die Diagnostik verlief in 3 Schritte. Ich war also 3x in der Klinik, um letztendlich meine Diagnose zu erhalten.

Dinge, die ich beim ersten Termin brauchen werdet und die, die Diagnostik erleichtern können:

  • Überweisung vom Psychiater
  • Frühere Erkrankungen, Befunde, Berichte
  • Grundschulzeugnisse
  • Familienangehörige, die euch aus der Kindheit bereits kennen

Mit diesen Unterlagen habe ich mich auf den Weg zu meinem 1. Termin gemacht. Die Probleme starteten jedoch schon, bevor ich das Gebäude betreten hatte. Letztendlich war es mir durch die fehlende Barrierefreiheit nicht möglich, alleine die Klinik aufzusuchen, so dass mein Partner mich bis zur Tür der Ärztin begleiten musste. Das Aufsuchen der verschiedenen Gebäude, die Nutzung des Aufzugs und das Finden der Räumlichkeiten waren ohne Indikatoren zur Barrierefreiheit für mich nicht auffindbar und ohne fremde Hilfe nutzbar.

Erst bei meinem Erscheinen fiel auf, dass Barrierefreiheit auf dem gesamten Klinikgelände noch kein Thema war. Genauso wie es bei den Diagnostikbögen keine barrierefreie Version gab. Und solche Intimen Bögen sollte man alleine ausfüllen können und dürfen.

Der erste Termin bestand jedoch daraus, dass meine Unterlagen eingescannt worden sind und ein Gespräch über meine Wahrnehmung, über meinen Alltag und meine Emotionen geführt wurde. In diesem Gespräch versuchte ich meine Schwierigkeiten aus dem Alltag darzustellen und meine Merkmale

  • Ich mag Zahlen und zähle gerne alles Mögliche. Viele Telefonnummern konnte ich mehrere Monate oder Jahre nicht vergessen. Ich musste aktiv daran arbeiten.
  • Ich habe mit verschiedenen Redewendungen Probleme, wenn ich sie nicht gelernt habe.
    • Beispiel 1: In der Grundschule wurde uns vor den Sommerferien gesagt, wir sollen die Samen der Pusteblumen zählen und die Größte finden. Ich fand diese Beschäftigung super und versuchte die Pusteblume mit den meisten Samen zu finden. Ich meine mich an Zahlen wie 187 oder 256 zu erinnern. Ich war mächtig stolz darauf, dass ich eine Pusteblume mit über 200 Samen gefunden hatte. Nach den Ferien wurde diese Aufgabe nie überprüft. Niemand fragte danach. Erst in Gesprächen fand ich heraus, dass die Aufgabe nicht wörtlich gemeint war und eher als Scherz zu verstehen war.
    • Beispiel 2: In der Realschule gab es eine Situation, in der unsere Lehrerin uns etwas deutlich machen wollte. Sie erklärte etwas. Der Erklärung voran sagte sie „Schreibt euch das mal auf“. Während alle weiter zuhörten, zückte ich meinen Füller und war dabei mitzuschreiben. Dies wurde von ihr natürlich erwähnt, dass sie es belustigend fand. Denn niemand sonst schrieb mit. Natürlich nicht, sie hatte es auch nicht wörtlich gemeint. Es war mir unfassbar unangenehm, da ich in der Klasse durch Mobbing bereits einen schweren Stand hatte, halfen solche Situationen nicht wirklich weiter.
  • Schwierigkeiten Ironie zu verstehen
  • Manchmal werden Dinge, die ich sage, als verletzend empfunden, ohne dass ich verstehe, wieso.
  • Ich habe gewisse Abläufe in meinem Kopf. Wenn von diesen abgewichen wird setzt mich dies unter Druck und stresst mich
  • Ich bin sehr Geräuschsensibel. Bestimmte Geräusche stressen mich unfassbar. Zu viele Reize können manchmal einfach zu viel für mich sein und ich brauche Abstand von ihnen.
  • Smalltalk habe ich noch nie verstanden
    • Oft antworte ich auf Hallo, Danke etc. Nicht. Bei Veranschiedungen könnte ich einfach „Tschüss“ sagen mich umdrehen und gehen.
    • Auchso ignoriere ich oft fremde Menschen, die mich ansprechen.
  • Ich habe ein besonderes Thema, dass mich Interessiert, und zwar ist das Diskriminierung und auch die Strukturen, die dahinterstehen und das mache ich 24/7. Aufklären, schreiben, lesen etc.
  • Ich habe Schwierigkeiten bei der Kommunikation in größeren Gruppen
    •  Wann kann ich was erzählen?
    • Ist die Person fertig?
    • Was kann ich erzählen?
  • ungewöhnliche Körperhaltungen
  • Augenkontakt war mir früher super unangenehm. Nun bin ich blind. Dennoch fühler ich mich wohler, wenn die Person mir nicht zu nah sitzt, wenn ich in ihre Richtung gucken soll.
  • Stimming durch Wippen des Oberkörpers
  • Ich erledige Aufgaben genau nach Anweisung und mache nur das, was gesagt wurde. Diese Anweisung brauche ich auch. Mit könnte, vielleicht oder sollte kann ich wenig anfangen.
  • Bestimmtes Unwohlsein mit bestimmten Materialien oder Kleidungsstücke
  • Ich arbeite lieber allein als in einer gruppe, um die Kontrolle über die Aufgaben zu behalten, damit auch alles genau so ausgeführt wird, wie ich es mir vorstelle
  • Auch so bin ich eher für mich mit wenig Sozialkontakten
    • Tiere vs. Menschen = Tiere. Ich weiß wo ich dran bin bei ihnen.
  • Ich werde nicht gerne angefasst
  • Ich mache Dinge auf meine Weise oder gar nicht
  • Mich telefonisch zu erreichen ist unmöglich, es sei denn ich vereinbare mit einer Person einen Telefontermin
  • Ich habe ein anderes schmerzempfinden
  • Mobbing durchzog meine Schulzeit seit meinem 10. Lebensjahr

Viele Kriterien erinnern mich jedoch auch oft an meine ADHS, können jedoch ein Zeichen von Autismus bei Frauen sein;

  • schlechtes Zeitgefühl
  • Empathie
  • Ich komme oftmals arrogant und unhöflich rüber
  • Ich habe in eine pädagogischen Beruf gearbeitet
  • Ich bin Perfektionistin
  • Geräusche, Menschenmassen udn viele wietere sensorische Reize stressen mich
  • Depressionen oder Angststörungen sind DIagnosen die mich begleiten und das schon seit ewigkeiten.
  • Lügen zu erkennen fällt mir sehr schwer, daher ist Naivität eine Eigenschaft, die man mri gerne zuschreibt

Autismus bei Frauen wird sehr gut von Guardian of mind thematisiert:

Nun gab es noch einige Fragebögen für zu Hause mit, in denen noch weitere Punkte abgefragt worden sind. Auch hier gab es einen weiteren Fragebogen für meine Eltern, den sie auch zum nächsten Termin ausfüllen sollten, sofern dies möglich wäre.

Wir vereinbarten den zweiten Termin schon ein paar Wochen später und so kam es, dass ich Termin eins am 24.05 hatte und bereits der zweite Termin am 15.06 anstand. Insgesamt würde es drei Termine geben.

Nach diesem Termin meldete sich eine weitere Klinik, auf deren Warteliste ich noch stand. Es sollte weitere Verzögerungen geben. Nun sollte das Warten auf einen Termin 14-16 Monate dauern. Dies zeigt einfach, wie schlecht die Versorgung für eine offizielle Diagnose läuft. Ein Grund, warum auch in diesem Bereich Menschen oft eine Selbstdiagnose stellen, um sich besser zu verstehen, akzeptieren und kennenzulernen. Warum Selbstdiagnosen wichtig sein können, erfahrt ihr in einem anderen Artikel.

Der zweite Termin: Autismus Diagnose

Der zweite Termin sollte mit Familienangehörigen stattfinden, die mich schon seit der Kindheit kennen. Natürlich ist dies nicht für alle Menschen möglich, da es ebenfalls Menschen gibt, die keine Angehörigen mehr haben. Daher ist es umso wichtiger, so viele Dokumente mitzunehmen, wie nur möglich. Dieser Termin war

In meinem Fall sollte der Kontakt zu meiner Mutter hergestellt werden. Meine Eltern wohnen nicht in der Nähe, so dass wir uns auf ein telefonisches Treffen geeinigt haben. Bei diesem Treffen stand es mir frei, dabei zu sein. Da es natürlich besser wäre, an einem Treffen dabei zu sein, da man so nicht nur über mich, sondern mit mir reden konnte, entschied ich mich dafür, an dem Tag dabei zu sein.

Ich nahm an diesem Tag also alle Fragebögen mit, von denen auch meine Eltern einen ausgefüllt haben und wir sprachen über meine Kindheit. Es war ein langes intimes Gespräch, auf dessen Inhalt ich hier nicht näher eingehen werde. Dieser Termin fand gut 3 Wochen nach dem ersten Termin statt.

Der letzte Termin: Die Autismus Diagnose

Genau eine Woche später gab es einen weiteren Termin mit der bereits bekannten Ärztin und der Oberärztin. Für diesen Termin wurden alle Fragebögen, die bereits geführten Gespräche und das Telefonat mit meiner Mutter ausgewertet. Zudem wurde zusätzlich ein Gespräch mit der Oberärztin und mir geführt, um die Diagnose stellen zu können oder eben nicht. In diesem Fall wurde sie gestellt. Eine Asperger Autismus Diagnose. Ich bin seit diesem Tag offiziell Autistin. Ich habe die Asperger Autismus Diagnose und bin im hochfunktionalen Bereich angesiedelt.

Asperger Autismus besteht ein Leben lang – Warum nun eine Diagnose?

Für mich ist es unglaublich wichtig eine Diagnose zu haben. Ich habe immer das Gefühl gehabt, mich irgendwie anzupassen. So zu sein wie alle anderen, aber wenn ich ehrlich zu mir war, so war vieles davon für mich immer anstrengend und schwer zu bewältigen. Einfacher war es, so zu sein, wie ich bin. Ein Mensch, der mehr für sich ist, mit vielen Dingen Schwierigkeiten hat – und das ist okay.

Masking ist hier ein beliebter Begriff. Unbewusst oder auch bewusst werden autistische Verhaltensweisen unterdrückt und sich so angepasst. Und sehr oft habe ich das Gefühl, dass ich dies unbewusst eine lange Zeit getan habe. Für viele Menschen kann es daher so wirken, als ob ich ein anderer Mensch bin, obwohl ich nun mehr als je zuvor ich selbst bin.

Eine offizielle Diagnose hilft uns, sich die Hilfe in unserem System zu holen, die man benötigt und einem zusteht. Diese steht einem jedoch nur mit einer offiziellen Diagnose zu. Sprich, dass man sich nun an Autismuszentren wenden kann, um dort weitere Hilfen oder Therapien zu erhalten. Auch kann eine offizielle Diagnose in Einzeltherapien eine Bedeutung haben. Mein damaliger Psychiater hat nie verstanden, wenn ich gesagt habe, dass ich Richtlinien benötige, um mich an etwas orientieren zu können und ich weiß, was ich tun soll. Angeblich wäre damit meine Persönlichkeit verloren gegangen. Nie hat jemand verstanden, was ich sagte, und half mir.

Zudem hat man mit der offiziellen Diagnose ebenfalls die Möglichkeit, einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen und kann auch hier weitere Unterstützung erhalten. Beispielsweise im Arbeitsleben durch Assistenz etc.

Letztendlich ist es für mich aber auch die Gewissheit: „Das ist es. Deswegen habe ich mich immer anders gefühlt.“ Deswegen handel oder denke ich so. Ich habe nun die Chance, mich mit der Thematik stärker zu befassen. Ich bin nun Teil einer Community, der ich mich anschließen kann. Von deren Erfahrungen ich profitieren kann. Ich kann mich noch besser verstehen lernen und mir Tipps und Strategien zurechtlegen für meinen Alltag. Vor allem habe ich die Möglichkeit damit offen umzugehen.

Gib meiner Arbeit Flügel

Was genau kann eure Hilfe eigentlich bewirken?

Ich bin eine Inklusions-Aktivistin und um weiterhin auf diesem Blog aktiv zu bleiben, recherchieren und schreiben zu können, sowie um meine Aufklärungsarbeit fortzuführen, benötige ich eure Unterstützung. Meine Arbeit erfordert regelmäßige Aufklärungsarbeit, die oft mit Reisen, Interviews und der Bestellung von Büchern für Weiterbildungen verbunden ist. Stöbert durch meine aufklärenden und bewusstseinsfördernden Arbeiten auf verschiedenen Social-Media-Plattformen.

Kohle knapp, aber du möchtest dennoch Rückenwind geben? Dann schnapp dir diesen Artikel und lass die Welt wissen, dass du ein Fan meiner grandiosen Arbeit bist!

Bleibe auf dem Laufenden

Werde monatlich über neue Beiträge informiert!

Neuste Beiträge

2 Antworten zu „Asperger Autismus Diagnose: Der lange Weg dorthin“

  1. Puh, danke für diesen wertvollen Artikel.

    Ich habe mich in vielen Punkten wiedererkannt.

  2. Ich finde, dass du deine Erfahrungen sehr anschaulich geschildert hast und denke, dass dein Bericht für viele Menschen im Spektrum hilfreich sein kann, um sich auf ihre eigene Diagnose vorzubereiten.

    Mein eigener Weg zur Diagnose war jedoch viel „steiniger“ und ich erhielt sie auch erst im zweiten Anlauf. Meine Lehre: Verlasse dich nicht darauf, dass die Fachkraft weiss, wie man mit Autisten kommuniziert, bereite dich vor und vergesse keinesfalls den „Spickzettel“.

    Die Diagnose selbst bedeutete für mich nicht nur „Selbsterkenntnis“, sondern stärkte vor allem auch mein „Selbstbewusstsein“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert