Buchrezension: Angry Cripples – Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus

Bei Nacht liegt ein aufgeschalgenes Buch auf einem tisch. Dahinter steht eine blaue leuchtende Kugel. Im Hintergrund sind Lichter der Stadt zu erkennen.

Am 25.09.2023 erschien im Leykam Verlag die empowernde Anthologie „Angry Cripples – Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus“ von Alina Buschmann und Luisa L’Audace. Mit Beiträgen von: Kübra Sekin, Luk Bornhak, Natalie Dedreux, Tanja Kollodzieyski, Nadine Rokstein, Senami Hotse, Amie Savage, Irina Angerer, Jasmin Dickerson, Janina Nagel, Lisa-Marie Lehner, Lela Finkbeiner, Chris Kiermeier, Alina Buschmann.

Angry Cripples ist eine Empowerment-Plattform von behinderten Menschen für behinderte Menschen, die von den Herausgeberinnen ins Leben gerufen wurde.

Inhaltsverzeichnis

Das Bild zeigt ein Buch mit dem Titel "ANGRY CRIPPLES" in großen gelben Buchstaben auf einem lila Hintergrund. Unter dem Titel steht "STIMMEN BEHINDERTE MENSCHEN GEGEN ABLEISMUS" in weißen Buchstaben. Das Buch ist herausgegeben von ALINA BUSCHMANN und LUISA L’AUDACE, was oben auf dem Cover in weißen Buchstaben steht. Links im Bild ist ein Glas mit einer gelben Flüssigkeit zu sehen, und rechts befindet sich eine Vase mit bunten Blumen. Der Hintergrund ist unscharf, aber man kann Bücherregale erkennen.

Klappentext: Angry Cripples – Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus

»Wir sind schon laut! Die große Vielfalt behinderter Lebensrealität.

»Angry Cripples« werden behinderte Menschen abfällig genannt, denen vorgeworfen wird, aufgrund ihrer Behinderung verbittert zu sein. Dieses Buch fordert den Begriff zurück und besetzt ihn neu. Es kommen ausschließlich behinderte Menschen zu Wort – und viele von ihnen sind wütend darüber, wie die Gesellschaft mit ihnen umgeht. Zu Recht. Hier verschaffen sie sich Gehör, um eine inklusive Gesellschaft mitzuprägen. Sie schreiben unter anderem über Pränataldiagnostik, selbstbestimmte Sexualität, Sichtbarkeit und Social Media. Die Beiträge bilden die große Vielfalt behinderter Lebensrealität in unserer Gesellschaft ab: es gibt fiktive Texte, wissenschaftliche Beiträge, Zeich-nungen, Interviews und Brandreden. Ein beispielloses Projekt, das den hohen Wert der Selbstbestimmung zeigt und Lust macht auf eine wirklich inklusive Gesellschaft.

Meine Meinung: Angry Cripples – Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus

Lange habe ich gebraucht, um diese Anthologie zu beenden. Dadurch, dass ich selbst eine der Autor*innen bin, tat ich mich sehr schwer damit. Denn ich machte mir selbst den Druck, das Buch zu lesen. Diesem Druck folgte unweigerlich eine innere Abwehrhaltung und je mehr Zeit verging, desto größer wurde der Druck und desto größer die Abwehrhaltung.

Ein weiteres Problem war, dass ich lieber Bücher lese als Hörbücher und ich das Buch nicht optimal mit dem Handy einscannen konnte. 

Wenn ich also jetzt darüber schreibe, wie ich dieses Buch finde, klammere ich mein Kapitel bei der Bewertung selbstverständlich aus. 

Und ich denke, dass es wichtig ist zu sagen, dass dieses Buch nicht ausschließlich für behinderte Menschen ist, sondern dass gerade nicht-behinderte Menschen von den Sichtweisen der Autor*innen profitieren. Es sind 14 komplett unterschiedliche Sichtweisen zu lesen. Menschen, die unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Einblicke in 14 Kapitel zeigt, wie divers behinderte Menschen und ihre Lebensrealitäten sind und dass wir eben nicht alle gleich sind. Menschen, die ihre Kunstwerke präsentieren, über ihre Erfahrungen sprechen oder künstlerische Texte anbieten. Auch die Darstellungsformen variieren sehr stark. Unterschiedliche Hintergründe, unterschiedliche Behinderungen, und unterschiedliche weitere -Ismen, die benannt werden. Ob chronische Erkrankungen, Behinderungen , Neurodivergenzen. Dieses Buch bietet einen umfangreiche Perspektive. Und dazu erhält man die Möglichkeit den Autor*innen auf Social Media zu folgen.

Und immer wieder wenn Menschen mir sagen, dass es an Aufklärungsarbeit fehlt, fällt mir das Zitat von Luisa L’Audace ein „Wir sind schon laut. Ihr müsst nur anfangen uns endlich zuzuhören“. Es gibt so viel Aufklärungsarbeit. Ihr müsst sie nur wahrnehmen.

»Nicht jede Person kann Mimiken lesen. Diejenigen, die es tun, verstehen vor allem eines beson- ders gut: die Lücken. Den Ort, wo das Ungesagte sich wie Schaum auf der Oberfläche sammelt.«

Lisa-Marie Lehner

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